Mangusten in Namibia:
Die weite offene Savanne im afrikanischen Namibia ist sozusagen die Heimat der Mangusten. Hier ist es trocken und tagsüber
angenehm warm. In der Nacht kann es ganz schön abkühlen, aber dafür haben Mangusten ja ihr dichtes Fell und einen Bau.
Meist sind es Termitenbauten, die von den Mangusten auf ihren Streifzügen durch ihr Territorium besetzt werden. Man
bleibt für ein-zwei Nächte und zieht dann weiter, wenn sich das Nahrungsangebot der Umgebung ausdünnt. Viele Mangusten-Clans
bleiben somit ständig auf Wanderschaft, sofern sich nicht gerade Nachwuchs ankündigt.
Chancen und Gefahren:
Das Leben in freier Wildbahn hat natürlich durchaus seine Vorzüge: Die Tiere sind frei, sind ganz in ihrem angestammten
natürlichen Element, nicht
manipuliert durch Beschränkungen und Verlockungen, können sich unbegrenzt bewegen,
jede Ecke bietet den neugierigen Wesen Abwechslung, Abenteuer und Aufregung.
Manchmal aber leider zuviel Aufregung - so eindrucksvoll ein freies Leben im Ohr klingt, so hat es durchaus seine
Schattenseiten: Anders als in Zoos ist ein Mangustchen in der Wildnis auf sein Rudel und sein Glück angewiesen. Die
Natur verzeiht keine Fehler und Unachtsamkeiten.
Aus Spiel wird innerhalb von Sekunden Ernst! Ohne den Schutz der Gruppe ist man den Gefahren der Savanne besonder
schutzlos ausgeliefert. Löwen, Schlangen, Adler, Geier, aber auch feindselige Mangustenrudel, die Trockenheit und
der Hunger sind nur einige der vielfältigen Gefahren, denen eine kleine Schleichkatze ausgesetzt sein kann.
Die Frage aller Fragen:
Was ist nun besser? Die unbegrenzte Freiheit erleben und ständigen Gefahren
ausgesetzt zu sein, oder doch lieber das gemütliche Leben im Zoo?
Wie so oft bei entscheidenden Fragen des Lebens findet sich nicht so schnell eine Antwort - jedes Individuum ist anders,
entscheidet anders - würde man zu jedem Zeitpunkt seines Lebens zur gleichen Entscheidung kommen? Vielleicht gibt
es ja auf manche Fragen gar keine abschließende Antwort???
Mangusten im Etosha-Nationalpark:
Mit weit über 22.000qkm ist der Etosha-Nationalpark eines der größten Rückzugsgebiete für Wildtiere weltweit.
Elefanten, Giraffen, Nashörner und Leoparden streunen vom Menschen weitgehend unbelästigt durch die Steppe. Ein
paradiesischer Flecken Erde, in dem auch Mangusten ihren Platz gefunden haben. Im Nationalpark selbst ist es Menschen
verboten zu wohnen - bis auf drei eingezäunte Camps in denen die Touristen in Hütten und Zelten übernachten können:
Der Zoo einmal anders herum - wunderbar!
Womöglich sucht das Rudel Zebramangusten den Schutz der Zäune oder interessiert sich aus Neugier für die seltsamen
zweibeinigen 'Tiere', die den ganzen Tag über in dröhnenden Blechkisten über den Boden der Etosha-Steppe poltern und
sich nur in den Morgen- und Abendstunden zu bewegen scheinen: Im Camp 'Namutoni', einem alten Fort der deutschen Schutztruppe aus Kaiserszeiten, streunen Mangusten durch die
weitläufigen Anlagen des angrenzenden Campingplatzes!
Hier gibt es für die kleinen Kobolde viel zu sehen und es droht kaum Gefahr! Die Löwen, Hyänen und sonstigen üblen
Savannenbewohner müssen draußen bleiben. Bloß die schlanken Mangusten passen durch die Maschen des Zaunes. Neugierig
beschnüffeln sie Autos, Zelte und Mülltonnen, lassen sich durch die entzückten Touristen gar nicht stören.
Ist die Neugier gestillt schlüpfen sie unter dem Zaun hinaus in die offene Steppe und verschwinden im dichten Gras.
Mangusten in der Stadt:
Begegnungen mit Mangusten beschränken sich nicht auf die Wildnis: Auch mitten in Windhoek, der einzigen
'richtigen' Stadt in ganz Namibia liesen sich zwei Fuchsmangusten beobachten, wie sie an einer vielbefahrenen Straße
artig am Randstein den Verkehr observierten um sicher über die Straße trippeln zu können.
Mit etwas Gespür lassen sich Mangusten fast in ganz Namibia beobachten -
man muß nur die Augen offen halten...!